Lautsprecher Klangqualität

Reine Geschmacksfrage?

Die Klangqualität ist nicht normiert, den zu individuell ist der eigene Geschmack. Deshalb ist es wichtig vorher den Lautsprecher Klang selber zu erleben, Auch wenn viele Online-Rezensionen noch so blumig verfasst wurden. Der Vergleich zwischen unterschiedlichen Systemen lohnt sich immer. Wer etwas tiefer in die Materie vordringen möchte, sollte sich nachfolgende Anhaltspunkte durchlesen.

1. Güte und Wertigkeit des „eigentlichen“ Lautsprecherchassis

lautsprechermembraneDer nackte reine Schallerzeuger (Hoch-, Mittel-, Tieftöner) bringt die Luft zum Schwingen. Macht es die Membrane gut, dann wird das Musiksignal in reine (unverzehrte) Schallwellen gewandelt. Schlecht konstruierte Membranen bringen eigene Materialresonanzen mit in die Schallwelle. Diese erzeugen so Verzerrungen und sind zur eigentlichen Musik hörbar. Visuell erkennbar sind diese Resonanzen z.B. im „Wasserfalldiagramm“. Diese zu betrachten, macht im Verbund mit der Lautsprecherbox Sinn.

Ein sauberes Diagramm > wenige bis keine langen Ausschwingungen in Frequenzteilbereichen sind als Indiz für eine neutrale Wiedergabe zu deuten, so wie im Diagramm unterhalb. Die längeren Ausschwinger zeigen Resonanz-Moden des Raumes, in dem die Lautsprecher Messung stattgefunden hat.

Waterfall Diagramm
Waterfall Diagramm

2. Konstruktion Lautsprechergehäuse, Einbauort

Das Gehäuse sollte möglichst Resonanzfrei sein. Damit keine zusätzlichen Geräusche durch die Schallanregung des Lautsprecherchassis der Musik hinzugefügt werden.

Das Prinzip der Resonanz armen Konstruktion von Gehäuse-Lautsprechern, gilt auch für den Einbaubauort in Wand und Decke. Eine zweilagige GK- Konstruktion mit ordentlicher Verschraubung wird z.B. den natürlichen Klang begünstigen. Als Selbstversuch können Sie ja mal an Ihre abgehängte Decke mit dem Handballen schlagen. Wenn es „rasselt und scheppert“ dann wird ein Einbaulautsprecher dieses Rasseln auch anregen und damit keinen guten Klang.

Ein Rasseln und Scheppern einer GK-Konstruktion ist ein Indiz für eine mangelnde Arbeit, auch wenn gar kein Lautsprecher eingebaut werden soll! Bei den klassischen Lautsprechergehäusen wird teilweiße ein extremer Aufwand betrieben um den Lautsprecher praktisch Resonanzfrei zu bekommen.

3. Lautsprecherprinzip und Schallabstrahlung

Punktschallwelle, Biegewellenchassis, Mehrwege-Chassis oder LineSource? Ist das Gehäuse eine Horn-, Bassreflex- oder geschlossene Konstruktion? Diese Auswahl ergibt in Verbindung mit den unterschiedlichen raum akustischen Verhältnissen eine große Matrix der Möglichkeiten. Tendenziell gibt es Lautsprecher, die in „Halligen“ Räumen besser funktionieren.

a. Linesource-Konstruktion > wenig Reflexionen über Boden und Decke, gleichmäßiges Schallfeld

b. Biegewellenstrahler, als unsichtbarer Einbaulautsprecher > gleichmäßiges Schallfeld

c. Hornlautsprecher > weniger seitliche Reflexionen und eine gerichtetes Schallfeld für differenzierten Klang

d. Flächenstrahler (ext.Link) > gibt es als Elektrostatische oder Magnetische Schallwandler. Die meist sehr leichte und agile Membrane ermöglich beste Klangqualitäten